Cage Walk – reloaded

Immer hin hab ich schon die Fragen ausgedruck. Es sind 16 Fragen die David aus ca. 76 per Zufall ausgewählt hat und dann mit einer Zufallsanzahl von Wörtern beantwortet werden sollen.

Das nimmt ganz schön Zeit in Anspruch. Und heute ist mir der Zündfunk mit einem Feature über „Pussy Riot“ dazwischen gekommen … zwei stundenlang.

Anarchistischer Protest in Russland, die Gruppe Voina, die einen unbewaffneten Krieg gegen Putin führen will … Straßenkunst Anarchie die immer härter verfolgt wird. Voina äußert Plagiatsvorwürfe gegen Pussy Riot … es ist alles nicht so richtig durchsichtig … und ich hätte unterwegs nichts davon gewusst.

Wie anders kam doch die Anarchie von Cage daher, ob wohl er die „Unbeugsamkeitsatittüde“ schon auch beherrschte, wie bei Henry David Thoreau, ein eher skuril anmutender Protst … ganz anders als der AgroPunk von Pussy Riot

Ich habe immer mal wieder gerne Lieder gehört, die einen Zorn hinausschrein … Ton Stein Scherben … aber ich hatte auch Angst vor dem was kommt, wenn die Schreier ihr Ziel erreicht haben und dann diese Agression übrig bleibt …

Zur Frage: Welches ist die dümmste Frage von allen?

Das ist die bisher schwerste Frage. Ich hab schon einige Male überlegt „diese“ zu schreiben, denn es fehlt der genaue Bezug und es fehlt die genaue Deffinition von Dumheit.

Landläufig würde man wohl sagen, eine absurde Frage ist dumm, nach dem Motto von Valentin: „Schaug a mol net damit i her wir du riachst“ (Schau mal nicht, damit ich sehe wie du richst)

Aber das ist ja Relativ, den Koans sind ja häufig genau solche Fragen.

Es könnte aber sein, das der Sinn dieser Frage war, die Fragen des Brainstorming ein zu teilen in sinnvolle Fragen und in dumme Fragen. Ferengis sind für viele Menschen irrelevant, für manche irre und für einige leiwand, es gibt die Donaldisten und ich beschäftige mich mit Cage, einem Typen des letzten Jahrtausends.

Genau genommen ist keine der bisherigen Fragen dumm (das sollte jetzt kein Freibrief sein!), es ist nur die Frage ob sie „relevant“ sind ob sie mich weiter bringen, Neues zutage fördern usw.

Und das ist ja mein Problem, für mich kann alles relevant sein, ich finde so gut wie immer noch etwas das mit meinem Thema zu tun haben könnte oder das einen Kontrapunkt dazu setzt. Ist das dann noch relevant? Im Bezug auf Cage: Mir wurde klar, wie zufällig doch unsere ach so geplante Erziehung in den Bildungseinrichtugen von statten geht … es kommt nicht darauf an, wie das Kurrikulum ist, es kommt darauf an was bei uns Resonanz findet, wir lernen nicht was wir vorgegeben kriegen, sondern was wir finden und irgendwie passend machen können. Das es trotzdem Funktioniert mit komplexen Interaktionen, wie z.B. der Komunikation lieg daran, das die Welt kleiner ist als gedacht (Kleinwelt Phänomen) und sich Strukturen „Quasiähnlich“ aufbauen. Ich nenne das „wiedererkennbar ähnlich“, d.h. es gibt bestimmte Eigenschaften und Begriffe die bei uns allen so ähnlich „hinterlegt“ sind, das wir sie wieder erkenen, bei anderen und auch bei uns selbst.

Von diesen „Archetypen“ aus konstruieren wir die Welt und auch diese Konstruktion läuft so ab, das das Ergebnis „wiedererkennbar ähnlich“. Das heißt alle unwichtigen Details können variieren solange die wesentlichen Details zu Großteil erhalten bleiben (vergl. wie kann eine Datenbank einen Elefanten erkennen), welches aber die wesentlichen Details sind lässt sich nicht immer sagen, wir Menschen sagen dann „das sieht man doch“ oder das ist doch klar … aber erst wenn man es einem Computer bei bringen will erkennt man … tja, wir sehen dass, aber warum?

So wird aus einer dummen Frage, auf einmal eine existentielle Frage, die ein ganzes Computerprojekt gefährden kann …

Und wenn Cage es nur geschaft hat mich zu verwirren, dann hat er schon viel geschaft, aber er hat auch so schon mein Leben bereicht.

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Morgen kommt (falls nicht noch neue Fragen dazu kommen): Welche Fehler habe ich gemacht? (nachdenken, daraus lernen und dann abhaken und nie wieder einen Gedanken dran verschwenden)