Cage spaltet die Gemüter und besonders die intelligenten Kritiker scheitern an einem Problem das schon die Taoisten beschrieben, Bei Alan Watts** steht in „Der Lauf des Wassers“ sinngemäß: Ich wollte ihn lehren und er hatte viel Verstand, also glaubte ich wir könnten schnell Fortschritte machen. Doch ich musste ihn lange unterrichten, bis er lernte los zu lassen und dann noch länger bis er ein Gefäß wurde (ich kann das später mal raus suchen)
Also ist es nicht immer und nicht für alle Begebenheiten von Vorteil „Geist zu besitzen“, also intelligent zu sein – Cage ist so eine Begebenheit
* Das Zitat in der Überschrift stammt von Ludwig Thoma, selber Jurist und geht vollständig so: „Er war ein 1er Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand“, in der Gegenwart von Juristen sollte man es sich besser verkneifen
** Alan Watts war persönlich mit Cage bekannt, sie mochten sich aber nicht besonders, was wohl auch daran lag, das Cage in seiner Jugend die Idee hatte Geistlicher zu werden und zum Zen kam und Watts über die Beschäftigung mit allen Religionen (besonders auch dem Taoismus) wieder zum Christentum zurück kehrte. Das Thema Cage und Glauben ist ein eigenes Thema
In der Wikipedia wird Watts so zitiert: „Die Unfähigkeit, die mystische Erfahrung als solche anzuerkennen, ist mehr als eine intellektuelle Beschränkung. Mangel an Bewusstsein der grundlegenden Einheit von Organismus und Umwelt ist eine ernsthafte und gefährliche Halluzination. Denn in einer Zivilisation, die mit immenser technologischer Macht ausgestattet ist, führt die Entfremdung zwischen Mensch und Natur zur Anwendung von Technologie in einer feindseligen Geisteshaltung – zur „Eroberung“ der Natur anstelle einer intelligenten Kooperation mit ihr.“
Das illustriert das eben Geschriebene find ich ganz gut.
Ich hatte mal Gelegenheit Chung-Liang al Huang (Co Autor von „Der Lauf des Wassers“) bei einem Seminar kennen zulernen, mein Eindruck war, dass die Lehren die dieses Buch, wie ich finde, sehr eingängig vermittelt, von seinen Autoren wieder vergessen wurde.
Das Buch hat mich jedenfalls über Jahre hinweg vom Zen entfernt und erst über Cage findet nun eine langsame Annäherung statt.
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