Cage Jubiläums Overkill 2

Auch hier Erinnerung

 

neu Gefunden

Veranstaltungen an der Hochschule für Musik Würzburg

05.05.2012 • 20:00 Uhr • H Großer Saal

Open Cage (das ist eine ganze Reihe)

Eröffnungskonzert der Veranstaltungsreihe zum 100. Geburtstag von John Cage

„OHNE HERRSCHAFT“ ist das Eröffnungs-Konzert  betitelt – ist etwa Anarchie in Würzburg ausgebrochen?
Ja! Und mit diesem Thema sind wir in medias res eines der wichtigsten Grundgedanken der Cage‘schen künstlerischen Denkansätze. Er befand einen weitverbreiteten traditionellen künstlerischen wie gesellschaftlichen Weg der Menschheit für äußerst fragwürdig und überdenkenswert: das Herrschaftsprinzip.
Überall im Universum sehen wir ein Nebeneinander der verschiedensten Erscheinungsformen, die gleichzeitig existieren und sich nicht unterdrücken.
Natürlich gibt es ein Erscheinen und Vergehen der Wesenheiten je nach den vorhandenen Bedingungen – neu an der Geschichte der Menschheit ist jedoch die Unterdrückung bis hin zur Ausrottung, die verblendete Annahme eines „ich bin besser als Du“, allgemein einer Überheblichkeit dem Anders-Seienden gegenüber.
Die buddhistischen Lehren der Geistesschulung, die Cage lange Jahre studierte, zeigen einen anderen Weg, den uns die moderne Physik des 20. Jahrhunderts bestätigt: offenbar handelt es sich bei allem Seienden um einen Gesamtorganismus, dessen Einzelkomponenten alle genauso wichtig und bedeutend sind und von denen keine einzige fehlen darf.
Alles ist gleich wichtig und wertvoll, und die Menschen könnten den Versuch wagen, ohne Wertung und Vergleich die Erscheinungsformen der Welt anzuerkennen und wertzuschätzen.

John Cage
Concert for Piano and Orchestra (1957–58)

Susanne Zippe, Violine
Georg Loho, Violine
Melina Ivanova, Violoncello
Michinori Bunya, Kontrabass
Martin Popp, Stimme
Armin Fuchs, Klavier

John Cage
Two2 für zwei Klaviere (1989)
Markus Bellheim & Armin Fuchs

Pause

John Cage
Concert for Piano and Orchestra (1957–58)

Susanne Zippe, Violine
Georg Loho, Violine
Melina Ivanova, Violoncello
Michinori Bunya, Kontrabass
Simon Tischler, Flöten
Robert Dreksler, Klarinetten
Moritz Anthes, Posaune
Markus Bellheim, Klavier

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Fr, 30. März bis
So, 17. Juni 2012

„John Cage und …“
Bildender Künstler – Einflüsse, Anregungen

Hanseatenweg
Hallen
dienstags bis sonntags 11-20 Uhr,
€ 5/3, Kombiticket mit „Aufbruch. Malerei und realer Raum“ € 7/5, bis 18 Jahre und am 1. Sonntag im Monat Eintritt frei

Führungen dienstags und donnerstags 18 Uhr, € 3 zzgl. Eintritt (außer 15.5. und 5.6.)
>> Im Rahmen von A Year from Monday. 365 Tage Cage

John Cage, Strings 1-20, # 19, 1980
© The John Cage Trust, New York

(english version see below)
John Cage war als Komponist, Musiker, Philosoph, Literat und Denker so einflussreich und hoch geachtet wie kaum ein anderer Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Doch sein Werk als bildender Künstler und sein Einfluss auf die Kunst sind viel weniger bekannt als seine Musik. Die Ausstellung, kuratiert von Wulf Herzogenrath, stellt Cage als Bildenden Künstler in den Mittelpunkt. Sie verknüpft Cages visuelles Werk mit der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, wirft einen neuen Blick auf den Einfluss der europäischen Moderne auf Cage und skizziert die gegenseitigen Anregungen.

Die Ausstellung vereint Klang-Environments ebenso wie Grafiken und Partituren von John Cage seit den 1930er Jahren mit Arbeiten seiner Anreger und Freunde – von Richard Buckminster Fuller, Marcel Duchamp, Robert Rauschenberg, Nam June Paik, Mark Tobey, Morris Graves und anderen. In Arbeiten auf Papier, medien- und klangkünstlerischen Werken, Installationen, Notationen, Foto- und Filmdokumenten werden auf konzentriertem Raum skizzenhaft wesentliche Einflüsse und Anregungen des Bildenden Künstlers John Cage reflektiert. Kulturelle Wechselbeziehungen stehen neu zur Diskussion, wie das Verhältnis zu Asien, Zen und White Writing (Mark Tobey), zur europäischen Kunst und Synästhesie, ebenso wie zu Happening, Fluxus, Zero und der Conceptual Art.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt erstmals auf der Verbindung zwischen Cages bildkünstlerischer Entwicklung und den Aufbrüchen der klassischen Moderne in Europa: So ist kaum bekannt, dass Cage diese aufmerksam verfolgte. Bereits als 22-jähriger erwarb er ein Bild von Alexej Jawlensky – das er mit einem US-Dollar anzahlte! – und 1939 organisierte er Ausstellungen von Paul Klee, Wassily Kandinsky und Jawlensky. Zentrale Werke von Jawlensky, Klee, László Moholy-Nagy sowie Anni und Josef Albers beleuchten die anregenden Impulse, die Cage durch die klassische Moderne empfing.

Zur Ausstellung erscheint ein von Wulf Herzogenrath und Barbara Nierhoff-Wielk herausgegebenes Begleitbuch in der Reihe der DuMont-Dokumente, das durch die Ernst von Siemens Kunststiftung finanziell unterstützt wird. Darüber hinaus wird die Ausstellung großzügig von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Bremen, gefördert.

>> „John Cage und …“ Bildender Künstler – Einflüsse, Anregungen
Wulf Herzogenrath und Barbara Nierhoff-Wielk (Hg.) · DuMont, Köln 2012 · 149 Farb- u. 103 s/w-Abb.,  320 S. · ISBN 978-3-8321-9444-4, Best.-Nr. 1156 · 24,95 €
Mit Essays von Jon Hendricks, Andreas Kreul, Angela Lammert, Jeffrey Saletnik, Toni Stooss, Yvonne Ziegler u. a.  >> bestellen

>> Ausstellung in Kooperation mit dem Museum der Moderne Salzburg (2. Station ab 14. Juli 2012)

>> Part of the worldwide programs celebrating the 100th birthday of John Cage, www.johncage.org

>> mehr zum Akademie-Programm „A Year from Monday. 365 Tage Cage“ unter www.adk.de/cage

(English version)
John Cage was more influential and highly regarded as a composer, musician, philosopher, writer and thinker than hardly any other artist in the second half of the 20th century. But his work as a visual artist and his influence on art are much less known than his music. As part of the year long programme “A Year from Monday“, that the Akademie der Künste is dedicating to the avant-garde artist on his 100th birthday, the exhibition “John Cage and …“ focuses on Cage as a visual artist. Curated by Wulf Herzogenrath, the exhibition links Cage’s visual work with the history of art of the 20th century, throwing new light on the influence of the European modern on Cage and outlining mutual inspirations.

The exhibition unites the sound environment, statements and works by Cage since the 1930s with those who inspired him and his friends and pupils – from Richard Buckminster Fuller, Marcel Duchamp, Nam June Paik, Mark Tobey, Morris Graves and others. With works on paper, media and sound artistic works, installations, notations, photographical and film documentaries, the most important influences and inspirations on John Cage as a visual artist are reflected in a concentrated space, e.g. Rauschenbergs Black Painting No. 1, which Cage had in his apartment until his death 1992. There is a new discussion of cultural interplays, such as the tension between Asia, Zen and White Writing (Mark Tobey), European art and synaesthesia, Cage’s influence on Happening, Fluxus, Zero and conceptual art.

For the first time there is a special focus on the relationship between John Cage’s development as a visual artist and the departures of the classic modern in Europe. It is little known that Cage attentively followed these developments, acquired a Jawlensky picture at the age of 22 and organised exhibitions by Klee – originals by Jawlenksy, Klee, Moholy-Nagy and Anni and Josef Albers demonstrate these influences.

Parallel to the exhibition a “DuMont Dokumente” volume published by Wulf Herzogenrath and Barbara Nierhoff-Wielk is appearing. Ernst von Siemens Kunststiftung and Karin und Uwe Hollweg Stiftung helped to realise the exhibition and the book.
The exhibition will be shown from July 14, 2012 in parallel to the Salzburg Festival in the Museum der Moderne in Salzburg.

 

Nachtrag 18.07.2012

John Cage Year Lublin 2012

There is poetry
as soon as we realize
that we possess nothing.
~ John Cage ~

CagePlugBox – sound installation
Place: Łokietka Square next to the City Hall in Lublin / until 31 July 2012

CagePlugBox is an interactive installation which enables passers-by to plug in their own headphones and listen to a selection of Cage’s pieces. Four listening booths offer an opportunity to simultaneously hear the compositions, the titles of which are displayed on a specially designed plexigram. CagePlugBox was commissioned by Rozdroża, and created by Grupa Robimy („we do“ group) as part of The John Cage Year celebrations.

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