Halberstadt (19.08.2011); Begegnung mit Herrn Bauer
Obwohl wir über eine Stunde verspätet sind (wegen einer Umleitung bin ich in den Harz geraten) und auch schon seit einer halben Stunde die Orgelbesichtigung abgeschlossen ist, öffnet uns Herr Bauer (mit dem ich ein paar Emails geteilt hatte).
Beseelt von der Idee eines Begegnungszentrums für Musik und Kunst (Herrenhaus und Kirche ist Schenkung der Stadt, Grundstock der John Cage Stiftung, macht aber auch viel zusätzliche Arbeit und zusätzliche Kosten).
Es war schön wie er auf die Kinder eingegangen ist und viel zu ihnen sprach. Während wir das Herrenhaus besichtigten (schöne Holzböden sind nach dem Wasserschaden unter den DDR-Fliesen entdeckt worden)
Der Raum der Kirche ist einfach überwältigend, wenn man keine Barockkirche erwartet. Hr. Bauer, lässt die Kinder den Blasebalg bedienen und schenkt ihnen eine bebilderte Geschichte zur Cage Orgel (mit dem Geist eines alten Mönchs, der die Idee Cage-Orgel bewahren möchte)
Mir fällt auf, das die Zeitschriften und Bücherständer voller geworden sind seit meinem letzten Besuch. Jetz kann man hier auch Organ²/ASLSP und 4’33“ kaufen (jeweils 15 €).
Als ich ihm sage, dass ich aus Bayreuth komme weist mich Herr Bauer auch auf eine Tafel hin, zum 500 Geburtstag von Richard Wagner.
Hm, erstaunlich. Wagner ist ja in gewisser weise Wegbereiter und Antipode von Cage. Wegbereiter, weil er den Kosmos der Harmonik ausschöpfen half, nach der Musik der (Spät-)Romantik konnte nur noch Schönberg kommen und dann … Cage
Und Antipode, da Wagner der Komponist und Überkünstler schlecht hin ist (Stichwort Gesamtkunstwerk) und Cage sich als Komponist zurücknehmen wollte.
Und dennoch, ist „Halberstadt“ nicht eine Art „Gesamtkunstwerk“
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